Deutsche Brite verkauft iPhone-Programm an US-Konzern Yahoo
Mein fazit: Keine Email, kein Twitter, zu jung um etwas "Spass mit ihm zu haben... Aber in ein paar Jahren. WOW
Auf den ersten Blick unterscheidet sich der
17-jährige Brite Nick D'Aloisio mit Deutschem Vater kaum von seinen Altersgenossen. Die
braunen Haare sind im Stil des Popstars Justin Bieber nach oben geföhnt,
die Hosen sind löchrig und wenn das Kinderzimmer dreckig ist, bekommt
der Schüler Stress mit seinen Eltern. Doch am Montag kündigte der
US-Internetkonzern Yahoo an, D'Aloisios Software Summly zu kaufen.
Seitdem ist der Junge aus dem Londoner Vorort Wimbledon einer der
jüngsten Internetmillionäre der Welt.
Wenige Tage nach dem Sensationsgeschäft lümmelt D'Aloisio in einem
Sessel im Büro seines Londoner Agenten. Er trägt braune Jeans und ein
T-Shirt, aber wenn er von Marktanteilen und geistigem Eigentum spricht,
klingt er wie ein alter Hase. "Yahoo ist eines dieser klassischen,
großen Internetunternehmen", sagt D'Aloisio im Gespräch mit der
Nachrichtenagentur AFP. Er hoffe, dass Summly mit der Technologie-Hilfe
aus Kalifornien bald "hunderte Millionen" Internetnutzer erreiche.Medienberichten zufolge zahlt Yahoo umgerechnet über 20 Millionen Euro für D'Aloisios kleine Softwareschmiede. Dafür bekommt der Internetkonzern Zugriff auf ein Programm, das Internetinhalte wie Nachrichtentexte automatisch so kürzt, dass sie auf den Bildschirm eines Smartphones passen. Eine simple Idee, auf die wohl nur jemand kommen konnte, der schon als Kind Programme für das iPhone schrieb.
D'Aloisios erstaunliche Karriere beginnt an dem Tag, an dem seine Eltern - eine Anwältin und ein Banker - ihm im Alter von "neun oder zehn" Jahren ein Notebook schenken. Damals habe er mit dem Programmieren "als Hobby" angefangen. Im Alter von zwölf Jahren veröffentlicht D'Aloisio seine erste Anwendung für das iPhone. Die App namens Finger Mill soll Fingerfertigkeiten trainieren. Weitere Anwendungen folgen - darunter Facemood, das die Stimmung des i-Phone-Nutzers anhand von Statuseinträgen auf Facebook errät.
Im Alter von 15 Jahren gelingt D'Aliosio der erste Coup. Die App namens Trimit, ein Vorläufer vom Summly, weckt das Interesse des Chinesen Li Ka-shing, dem reichsten Mann Asiens. "Die haben mir aus dem Nichts heraus eine E-Mail geschrieben", berichtet D'Aliosio von dem Tag, als er in seinem Internetpostfach eine Nachricht von Mittelsmännern des Hongkonger Investors fand. Weil er nicht wusste, was er tun sollte, ignorierte er die Anfrage zunächst. Zwei Tage später stimmte D'Aloisio zu, als der Investor erneut per Mail um ein Telefonat bat.
"Sie wussten nicht, dass ich 15 Jahre alt war, also musste ich ihnen das erst einmal erklären", erinnert sich D'Aloisio. Li investierte dennoch 300.000 US-Dollar. "Es war furchteinflößend. Das hatte ich einfach nicht erwartet", sagt D'Aloisio. Er nutzte das Geld seiner Investoren, darunter auch Hollywood-Star Ashton Kutcher, um unter anderem zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Stanford den Algorithmus für Summly zu entwickeln. Im November, zu seinem 17. Geburtstag, ging Summly offiziell an den Start. Der Rest ist Geschichte.
Zur Feier des Yahoo-Deals ging D'Aloisio mit seinen "sehr begeisterten" Eltern essen. Von Zuhause ausziehen will er vorerst auf keinen Fall. Dafür möchte sich D'Aloisio aber mit einer neuen Tasche oder Schuhen belohnen. "Es wird nichts Wildes", sagt er. "Ich kann ja nicht einmal ein Auto kaufen, weil ich noch keinen Führerschein habe."
D'Aloisio wird künftig außerhalb der Schule für seinen Abschluss büffeln, denn in den kommenden Wochen wird er seinen Job im Londoner Yahoo-Büro beginnen. "Ich werde die Summly-Technologie, da wo es passt, in Yahoos Produkte integrieren", sagt der Brite. Später will er einmal an der Universität Oxford Philosophie zu studieren. Und dann? D'Aloisio zeigt auf das Fragezeichen, das auf seinem T-Shirt prangt. Er begeistere sich für Künstliche Intelligenz, sagt er. "Wir werden sehen, was passiert."
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